Jürg Laederach, geboren am 20. 12. 1945 in Basel. Dort Besuch des Humanistischen Gymnasiums. Studium an der ETH Zürich (Mathematik, Physik) und der Universität Basel (Romanistik, Anglistik, Musikwissenschaften). 1969 als Stipendiat nach Paris, als Deutschlehrer an einem Gymnasium; dann ein Jahr Werbetexter in Basel. Danach freier Schriftsteller. Im Wintersemester 1986/87 hielt Laederach als Gastdozent für Poetik Vorlesungen an der Universität Graz, im Wintersemester 1988/89 leitete er an der Universität Essen einen Literaturworkshop unter dem Titel „Das Ereignis – Erzählung auffälliger Einzelheiten“. Längere Aufenthalte in Oxford, Graz (1979 Stipendiat), New York, Berlin (1985 DAAD-Stipendiat), Essen. Laederach war auch Jazzmusiker und -kritiker, spielt Klarinette und Altsaxophon; Auftritte mit der Gruppe BIQ (Basler Improvisationsquartett). Laederach war Mitglied des Forums Stadtpark Graz und (ab 1975) der Gruppe Olten. Er lebte in Basel, wo er am 19. 3. 2018 starb.
* 20. Dezember 1945
† 19. März 2018
von Markus R. Weber
Essay
„Literatur ist für mich in der heutigen Zeit ein einziger riesiger Vereinfachungsprozeß, der so nicht weitergehen darf und nicht weitergehen kann.“ (Laederach im Gespräch mit Walter Vogl, 1990): Weil er Texte häufig nach außerliterarischen Ordnungsmustern strukturiert und Handlung nur als Folie zur Erzeugung von Subtexten einsetzt, hat Jürg Laederach der Kritik seit seinem ersten Buch Verständnisschwierigkeiten bereitet. Während ...